Beifuß

Lateinisch (Botanisch): Artemisia vulgaris
Englisch: Mugwort

Herkunft

Wo Beifuß ursprünglich heimisch war, können selbst Botaniker nicht mit Gewissheit sagen. Fest steht, dass sich die Pflanze im Laufe der Jahrhunderte nahezu überall im nördlichen Teil der Erde verbreitet hat. Schon vor Jahrhunderten war Beifuß sagenumwoben. So haben sich die alten Germanen am Johannitag Beifuß-Sträußchen an den Gürtel geflochten. Das sollte gegen Zauberei und böse Dämonen schützen. Über Jahrhunderte galt Beifuß zudem als Kraut der Wanderer. Kleine Büschel wurden um die Beine geflochten — die Menschen glaubten, Beifuß würde dann Müdigkeit vertreiben. Früher wurde Beifuß auch an den Dachfirst gebunden, damit er Blitze abwehren sollte. Und im Mittelalter galt Beifuß als Hexen- und Zauberkraut. Bis heute wird Beifuß bei den „Kräuterbuschen“, wie sie in katholischen Gegenden zu Maria Himmelfahrt gebunden werden, verwendet.

Merkmale und Anbau

Beifuß gehört zu den Korbblütengewächsen und ist eine sehr ausdauernde Pflanze. Beifuß mag nährstoffreiche, gerne auch feuchte Standorte. Die Pflanze wird bis zu 1,50 Meter hoch und ist rispig verästelt. Von Juni bis September blüht Beifuß weißlich-grau, gelblich oder rotbraun. Die Ernte erfolgt zur Blütezeit. Allerdings müssen die Blüten noch geschlossen sein, denn sonst werden die Blätter zu bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Nur die nicht holzigen, jungen Triebspitzen werden abgeschnitten und dann in Büscheln getrocknet.

Aroma und Verwendung

Beifuß hat eine leicht bittere Geschmacks note, allerdings nicht so intensiv wie sein Verwandter, der Wermut. In der Küche wird Beifuß vor allem bei fettreichen Speisen als Würzmittel eingesetzt. Denn die Inhaltsstoffe regen die Verdauung an, machen üppige Speisen besser verträglich.

Heilkunde

Beifuß ist ein probates Hausmittel bei Magen- und Darmerkrankungen. In Form von Tee (1 TL Beifußkraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, ein bis zwei Minuten ziehen lassen) wirkt Beifuß auch reinigend. Auch bei Kopfweh und Übelkeit wird Beifuß in der Volksmedizin verabreicht — und heiße Beifuß-Fußbäder wirken entspannend.

Vor allem in der Weihnachtszeit ist Beifuß begehrt. Denn getrocknete Beifuß-Sträußchen gehören unbedingt zur traditionellen Weihnachtsgans dazu — nicht nur wegen des besonderen Aromas, sondern wegen der Wirkung des Beifuß.