Kerbel

Lateinisch (Botanisch):  Anthriscus cerefolium
Englisch: Chervil

 

Herkunft

Ursprünglich war Kerbel im Kaukasus sowie in Asien beheimatet, doch inzwischen wird das Kraut in ganz Europa kultiviert. Allein in Deutschland werden mehr als 50 Hektar Kerbel angepflanzt.

Merkmale und Anbau

Kerbel gehört, botanisch betrachtet, zur Familie der Doldenblütler. Es gibt eine wilde Form, die vor allem in Wäldern und in Gebüschen gedeiht, sowie die Kultur form. Kerbel ist eine einjährige Pflanze. Sie hat auffallend hellgrüne, weiche Blätter. Die Blätter sind an der Oberseite kahl, an der Unterseite ein wenig behaart. Die Blätter erinnern an Petersilie. Kerbel bildet kleine weißliche Blüten aus. Allerdings sollte das Kraut vor der Blüte geerntet werden, da es sonst Aroma einbüßt. Kerbel stellt — außer ausreichende Feuchtigkeit — keine großen Anforderungen an die Anbaubedingungen. Besonders gut gedeiht Kerbel in halbschattigen Lagen.

Kerbel gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühling geerntet werden können, deshalb ist Kerbel Sinnbild des Frühlings und gehört unbedingt zu typischen Ostergerichten dazu. Schon ab April können die kleinen Blättchen gezupft werden.

Aroma und Verwendung

Kerbel überzeugt durch seinen aromatisch- frischen Duft und feinen, unaufdringlichen, leicht pfeffrigen Geschmack. Das Kraut ist ein Bestandteil der französischen „Herbes de Provences“-Kräutermischung, die unter anderem auch Estragon enthalten kann. Und auch bei der Herstellung der bekannten Frankfurter Sauce (traditionellerweise wird sie aus sieben verschiedenen Kräutern gemacht) darf Kerbel nicht fehlen. Fast immer werden die Kerbel-Blätter zur Würzung verwendet, doch auch die anderen Pflanzen teile schmecken gut. So können sogar die Stängel und die Wurzeln in Suppen ausgekocht werden. Kerbel bereichert die feine Küche, würzt Suppen, Saucen, Eintöpfe, aber auch zu Eierspeisen, Omeletts, Quark, Salatsaucen, Fisch und Fleisch sowie zu Tomaten und Käsegerichten passt Kerbel hervorragend. Und auch in der bekannten Sauce Vinaigrette darf Kerbel nicht fehlen.

Heilkunde

In der Volkskunde wird Kerbel zur Linderung von Erkältungskrankheiten sowie von Kopfschmerzen eingesetzt. Kerbel ist schleimlösend. Und generell wirkt er sich positiv auf die Verdauung, auf Leber, Nieren und Darm aus. In Form von Breikompressen wirkt Kerbel außerdem klärend bei unreiner Haut.